Fast unbemerkte Katastrophe zu Corona-Zeiten im Mittelmeer
Während der Coronakrise haben illegale Methoden, um Geflüchtete ohne Verfahren abzuschieben oder einfach zurückzudrängen zugenommen. Sie werden etwa im Mittelmeer einfach ihrem Schicksal überlassen. Seit 2015 sind 15.602 Menschen dort ertrunken. Schauspielerin und Autorin Samira El Ouassil befasst sich in ihrer Kolumne auf Spiegel online mit „einer neuen Stufe der Unmenschlichkeit“.
Von der „New York Times“ und Nicht-Regierungsorganisationen ausgewertetes Videomaterial belegt, dass zuletzt in 31 Fällen Geflüchtete auf Schlauchbooten von griechischen Beamten im Meer ausgesetzt oder gleich in türkische Gewässer gedrängt wurden.
Offenbar wurden so mindestens 1072 Menschen im Mittelmeer auf Leben und Tod zurückgelassen. Hilfsorganisationen gehen dazu über, die Notrufe der Betroffenen zu veröffentlichen, um den Druck nach außen zu erhöhen.